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Maria erinnert sich, wie die ‚magischen Mahlzeiten‘ ihr ein Leben als humanitäre Helferin ermöglichten

Die Leiterin der Ernährungsabteilung beim UN World Food Programme (WFP) in der Dominikanischen Republik fand Jahre später heraus, dass sie selbst WFP-Ernährungshilfe erhielt
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Lucila Ramón, WFP-Helferin. Hinten links: William Vigil, WFP-Landesdirektor. Foto: WFP/Celestino González

Für Maria Altagracia Fulcar sind viele Erinnerungen an ihre Kindheit in der Dominikanischen Republik sehr wertvoll, obwohl sie in Armut lebte.

Sie erinnert sich an einen Bauern namens Papalá, der vorbeikam und Familien zu sich rief, damit sie Nahrungsmittelrationen erhalten konnten. Sie erinnert sich an die Suche nach Vorräten: „Meine Geschwister und ich suchten gerne nach Essen — Maismehl, Öl und Weizen — und brachten es dann mit nach Hause."

Sie erinnert sich auch daran, wie ihre Mutter, Teresa Fulcar, mit einfachen Zutaten „zauberte", sodass ihre Familie nie gelangweilt war und täglich das Gleiche essen musste. Mal bereitete Teresa Bohnen mit Mehl zu, mal Bohnen mit Reis und Mehl.

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Für die Familie Fulcar und ihre Nachbarn in ihrer kleinen Gemeinde in El-Cercado, das in der Provinz San Juan de la Maguana liegt, waren die Nahrungsmittel, die sie während jener Tage bekamen, eine wahre Hilfe. Überall in der Provinz in der Dominikanischen Republik herrschte Armut.

„Meine Mutter hatte einen großen Einfluss auf mein Leben", sagt Altagracia „Von ihr lernte ich die Bedeutung, anderen zu helfen und sich gesund zu ernähren… [Teresa] war eine Hausfrau, aber auch eine angesehene Gemeindeleiterin. Sie suchte immer nach Chancen für ihre Familie und Gemeinde. Dank ihr erhielten wir diese Nahrungsmittel."

Jahre vergingen. Das Mädchen aus San Juan de la Maguana wurde erwachsen und absolvierte einen Bachelor in Ernährung und Diätetik, einen Master in der Lebensmittel- und Ernährungslehre und ein postgraduales Studium im Hochschulwesen. Sie arbeitete als Beamtin im Gesundheitsministerium und gewann eine Menge an Erfahrung im Bereich Ernährung. 2007 wechselte sie zu WFP als Ernährungsberaterin.

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Als sie die Unterlagen früherer WFP-Programme genauer studierte, wurde sie auf die Namen von zwei Orten aufmerksam: El Cercado und San Juan de la Maguana. In diesem Moment erkannte sie, dass sie die „magischen" Mahlzeiten, die sie als Kind gegessen hatte, erhielt, weil ihre Familie in den Siebzigern Teil eines Food-For-Work-Programmes von WFP war.

Das Programm bot Familien Nahrungsmittel. Im Gegenzug halfen Familienmitglieder in Gemeindegärten mit oder bei der Aufforstung und beim Ausbau von Terrassen- und Bewässerungssystemen.

Altagracia sagt, dass sie von Freude und Stolz erfüllt war — dass sie sich selbst für einen lebenden Beweis hielt, welch eine enorme Wirkung WFP-Programme auf die Leben derer ausübt, denen geholfen wird.

„Seitdem bedeutet die Arbeit bei WFP etwas anderes für mich. Die Kompetenzen, die ich heute besitze, sind auf die Ernährungsprogramme zurückzuführen, die ich als Kind erlebte", sagt sie.

„Mein Traum war es, mit Menschen zusammenzuarbeiten, direkt mit Gemeinden, um Mangelernährung vorzubeugen", sagt sie.

Altagracia hat viele gute Erfahrungen als Ernährungsberaterin gesammelt, aber es gibt eine, die heraussticht. Während eines Forschungseinsatzes in einer Gemeinde nahe Santo Domingo, hörte sie ein Baby in einem Haus schreien. Mit schlimmsten Erwartungen fragte sie, ob sie das Kind sehen dürfte. Es stellte sich heraus, dass das kleine Mädchen an schwerer Mangelernährung litt. Das Baby wurde umgehend ins Krankenhaus eingeliefert.

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Einige Jahre später kehrte Altagracia zu der Gemeinde zurück. Zu ihrer Freude war das Baby zu einem fröhlichen und gesunden Mädchen herangewachsen.

„Diejenigen von uns, die im Camp arbeiten, haben die Freude, den Gemeinden zu helfen, und vor allem schlimmes Übel wie Mangelernährung zu verhindern", sagt Altagracia.

Zurzeit ist Altagracia für die Ernährungsabteilung von WFP in der Dominikanischen Republik verantwortlich. Sie ist sich über den Einfluss von WFP-Programmen auf die Leben derer, denen geholfen wird, bewusst. Sie sagt, dass sie in ihrer Position bereit wäre, ihre Anstrengungen zu „verdreifachen", um die Dominikaner dabei zu unterstützen, vor 2030 den Hunger zu beseitigen.

Mehr über die WFP-Hilfe in der Dominikanischen Republik.